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Was kann Kunst?

Erstellt am: 28. Juni 2021
Kategorie: Blog

KUNST eröffnet Räume, in denen Ideen, Reflexionen und Emotionen entwickelt und verhandelt werden können.
Räume für die gesamte Gesellschaft!

Es sollte daher um Teilhabe, um Gestaltung unserer Lebens-Räume, Lebens-träume, und um Mitbestimmung gehen; darum, als Gesellschaft immer wieder den Umgang miteinander auszuloten.

Wir brauchen ALTE und NEUE WERKE, die uns unterhalten, trösten, und erfreuen können. All die uns kostbaren und komplexen Dichtungen und Kompositionen, die wir so lieben und mit denen wir ein ganzes Leben verbringen wollen. Aber auch ganz andere Werke, mit denen wir in den Widerspruch gehen, gesellschaftliche Werte verhandeln, eventuell sogar Kämpfe austragen können. Musik kann Spiegel und Seismograph für individuelle Befindlichkeiten sowie für gesellschaftliche Spannungen sein. Stile, Farben, Expressivität in der Fülle der verschiedenen Auffassungen und Interpretationen – kosmopolitisch statt kleingeistig.

WAS TUN? NEUE PAKTE UND DEZENTRALE KOMPETENZEN

Eine Wiederbelebung unserer vielfältigen Kulturwelt erfordert aktives Tun.

Warum nicht das große Bild neu aus vielen kleinen Mosaikteilen zusammensetzen?

PLANEN

Dezentral planen – regional verhandeln. Mit allen, deren Sache die „Kultur am Ort“ ist;

mit allen, die sie zu ihrer Sache machen wollen. Kulturliebende und Kulturschaffende, Institutionen, Förderer, Träger und (Gesetzgeber) Verwaltung.

An vielen Orten in kleinen Runden an vielen kleinen runden Tischen.

Für Konzepte, die passgenau das Vorhandene ins Zentrum stellen und weiterentwickeln: die regionalen Bedürfnisse, die schon bestehenden Institutionen und Initiativen, die örtlichen Interessenten, Akteure und Förderer.

Planungen und Finanzierungen, die Projekte en detail in fairen Vertragswerken umsetzen.

Von der so unterstützen Vielfalt der freien Szene und der Breite unterschiedlichster Konzepte können auch die besser finanzierten Institutionen wichtige Impulse erhalten.

FINANZIEREN

Es wäre möglich, dass Bund, Länder, Kommunen und Institutionen sich dazu verpflichten einen großen Teil der Etats und Kapazitäten explizit für vielfältige Formate zu verwenden.

Die professionellen Spezialist*innen angemessen zu entlohnen, und doch damit auch einen größeren Kreis von unterschiedlichen Künstler*innen in Lohn und Brot zu bringen.

Mit fairer Entlohnung und FAIREN VERTRÄGEN.

Scheinselbstständigkeiten in Solo-Verträgen haben auch in der Kulturbranche nichts mehr zu suchen!

Wir könnten Gagen/Honorarbegrenzungen nach oben, aber auch nach unten in einer Weise aushandeln, dass ein künftiges System absichtsvoll auf allen Ebenen die Kunst, aber auch die Künstler*innen „leben lässt“.

MITENTSCHEIDEN

Die Expert*innen des jeweiligen Metiers bieten ihre Expertise; sie müssen ein Mitsprache- und Mitentscheidungsrecht haben. Das ermöglicht flexible und passgenaue Konzepte.

Wir könnten Konferenzen organisieren, um auszuhandeln, wie wir arbeiten können – regional, in der Stadt, im Stadtteil, also direkt vor Ort:

Politik, Kulturinstitutionen, Künstleragenturen, Künstler*innen, PädagogInnen.

Und interessierte Kiezbewohner*innen.

IN DIE ZUKUNFT INVESTIEREN!

So wäre eine Zukunft möglich, in der die konkret betroffenen Teile der Gesellschaft vor Ort sich verpflichten MÖCHTEN. Die Vielfalt der Kultur muss nicht abstrakt nach der Logik von Standortvorteilen und Verwertungsmechnismen erkämpft werden, sondern kann regional erhalten und ausgebaut werden.

Vielleicht hätten solche Maßnahmen auch noch ganz andere positive Folgen, wenn z.B. durch Transparenz, Mitsprache und Ortsbezogenheit, Theater in demokratischere, geschütztere und gesündere Arbeitsorte verwandelt würden.

Gerade weil uns diese Krise als Individuen und als Gemeinschaft so grundlegend erschüttert, sollten wir dezentral, im Detail und vielfältig reagieren.

EIN RESÜMEE

KUNST ist kein Hobby, sondern hochqualifizierte Arbeit der einen, und unverzichtbares Bedürfnis der anderen.

Wir brauchen FINANZIERTE RÄUME FÜR FREIES DENKEN, Konzepte, die die FREIHEIT VON KÜNSTLER*INNEN auf möglichst breiter Fläche ERMÖGLICHEN, ohne dafür eine nicht realisierbare Vervielfachung der insgesamt eingesetzten Mittel zu benötigen.

Die Künstler*innen sollten spätestens jetzt in die Verbände, Gewerkschaften und neu gegründeten Interessengruppen eintreten. Alle Beteiligten an „Kunst“ sollten sich an „ihrem“ Ort um Foren bemühen, in denen Planung und Realisation „vor Ort“ besprochen werden kann.

Das erfordert aktiven Einsatz und Umdenken: Mit individuellen Vorstellungen, und doch weniger Konkurrenz. Die Kunst wird für möglichst viele nur dann erblühen, wenn der Weg zu einem Verständnis unserer gemeinsamen Interessen und zu fairer Kommunikation miteinander führt.

Als Künstler*innen sind wir bisher oft nur in eigener Sache unterwegs und tätig.

Das müssen wir ändern!

Deswegen haben wir den Verband kreaKtiv -Musiktheater stands up gegründet.

Unsere Mitgliederzahl wächst.

Und wir wachsen zusammen in die Verantwortung und Bearbeitung unserer mannigfaltigen Herausforderungen hinein.

Es lohnt sich mitzumachen.

Es ist wichtig für sich und die andere aufzustehen.